Makrofotografie die Faszination des Winzigen
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Standard Optik, spezielle Optik, und entsprechende Gestaltungsspielräume Hier finden Sie Informationen zur Fotoausrüstung mit Objektiven, Makro-Objektiven, Bedeutung der Zahlen bezüglich Abbildungsmaßstab, Qualitätskriterien, günstiger Brennweite, weiteres Zubehör für Nahfotografie.
Im Makrobereich sind die
Gesetze der Optik eng mit Gestaltungsprinzipien und Spielräumen verbunden.
Spezielles Zubehör ist schon auf der Seite Ausrüstung
hinreichend beschrieben. Lesen Sie, was schon mit einer Basisausrüstung möglich
ist, was die preiswerte Erweiterung der Ausrüstung an
Gestaltungsspielräumen eröffnet und welche Möglichkeiten und Grenzen
Spezialoptiken haben. Kann man mit den im Standardangebot preiswert mitgelieferten "Kit-Objektiv" im Nahbereich gute Bilder machen? Diese Frage ist eindeutig mit Ja zu beantworten, mit der Einschränkung dass wir nur Objekte bis zur etwa 4-fachen Größe des Sensors (ca. 16 X 24 mm x 4) formatfüllend abbilden können. Objekte, von weniger als ca. 6,5 X 10 cm Größe erscheinen hier im Bild unter Umständen zu klein. Immerhin können wir damit beispielsweise einen mittelgroßen Schmetterling formatfüllend abbilden. Mit den sehr preiswerten Retroadaptern kommen wir dann gleich in den Bereich der wirklichen Makrofotografie. Damit ist es aber praktisch unmöglich sich bewegende Insekten oder andere bewegliche Objekte scharf und verwacklungsfrei auf die Speicherkarte zu bannen, da der Fokussierbereich nur wenige Millimeter beträgt und nur ein vorher festgesetzter Blendenwert zur Verfügung steht. Wenn Sie mit einer digitalen SLR mit hoher Auflösung (10 und mehr Megapixel) fotografieren, können sie auch über die Bildbearbeitung in bestimmten Grenzen Ausschnitte wählen und so den Eindruck eines wirklichen Makrofotos erreichen. Erweitern Sie Ihre Ausrüstung um einen Satz preiswerter Zwischenringe so haben Sie mit der Standardoptik gute, aber umständliche Möglichkeiten bis in den Makrobereich vorzudringen. Nachteile sind hier der Lichtverlust, der ja glücklicherweise dank der niedrigeren Rauschwerte von Bildsensoren der neuesten Generation über die moderate Erhöhung des ISO-Wertes ausgeglichen werden kann. Weiterhin ist es lästig, die Distanzringe andauernd zu wechseln, wenn Objekte mit wechselnden Größen aus wechselnden Distanzen fotografiert werden sollen. Die Verwendung von Vorsatzlinsen (Nahlinsen) kommt für mich nur in bestimmten Fällen in Betracht, da solche Linsen mit einigermaßen guter Abbildungsqualität (Achromate mit zwei Linsen) immer noch relativ teuer sind, und diese wie auch Filtergläser an unterschiedlichen Objektiven nicht verwendbar sind (es sei denn, Sie kaufen sich eine Vorsatzlinse für das Objektiv mit dem größten Durchmesser und eine Reihe von Reduzier-Adapterringen). Einsetzbar sind sie an Zoomobjektiven, da diese für Zwischenringe ungeeignet sind. (schlechte Abbildungsqualität in den Ecken bis hin zu extrem starker Vingettierung, d.h. Abschattung der Ecken) Was ist ein Makroobjektiv? Welche Brennweite ist richtig? Welche Vorteile hat ein solches Objektiv? Wenn Sie Ihre Fotoausrüstung für die Makrofotografie um ein Makroobjektiv erweitern möchten, stellten sich die drei o.g. Fragen. Häufig werden Objektive als "Makroobjektiv" angepriesen, die diese Bezeichnung nicht verdienen. Nehmen Sie für Ihre Canon EOS beispielsweise ein Teleobjektiv oder Zoom mit einer kurzen Nahfokussierdistanz von 33 cm (z.B. Tamron 28-75mm 1:.2,8 Macro) so erreichen Sie allenfalls einen Abbildungsmaßstab von 1:4 und sind damit keinen Schritt näher am Makrobereich als mit dem 18-55mm Kit-Objektiv von Canon. Sie haben zwar ein gutes, lichtstarkes, innenfokussiertes Zoomobjektiv, jedoch kein Makroobjektiv erworben. Was charakterisiert nun ein gutes Makroobjektiv?
Welche Brennweite ist die richtige für mich?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal
beantworten. Die Eignung hängt vom bevorzugten Einsatzbereich ab. 50mm (80) oder 60mm (96) Makro-Objektive Wenn Sie Wert legen auf akkurate Abbildungsqualität, Pflanzen und kleinere Objekte im Tabeltop-Bereich fotografieren und verzerruns- und verzeichnungsfreie Bilder lieben, ist ein 60mm Makroobjektiv die richtige Wahl. Für die Canon-EOS-Reihe ohne Vollformatsensor ist das Canon EF-S 60mm/ 2,8/ USM Macro Objektiv empfehlenswert. Dieses Objektiv ist zugleich hervorragend für Portrait und Sachfotografie geeignet. Für Insektenfotografie nur bedingt geeignet, da bei einem Arbeitsabstand von 20-30 cm die Fluchtdistanz der meisten Insekten unterschritten wird. Ich habe jedoch auch mit diesem Objektiv schon schöne Fotos von kleineren Insekten gemacht. Das klappt nämlich ganz gut, wenn man sich und die Kamera sehr langsam bewegt. Die meisten Insekten ergreifen die Flucht erst bei schnellen Seitwärtsbewegungen. Schnelle automatische Scharfeinstellung, Wechsel zwischen manueller und automatischer Scharfstellung ohne Umschalten möglich. 80mm (128) bis 105mm (168) Makro-Objektive Eine Zwischenlösung auch hier ist die Nahdistanz mit 30-40cm noch nicht wirklich Insektenfreundlich. Wer jedoch gern mit selektiver Schärfe arbeitet hat hier den Vorteil einer großen Blendenöffnung bei gleichzeitig mittlerem Preisniveau. Ein wirklich preiswertes entsprechendes Objektiv ist das Tamron AF 90mm 2,8 Di Macro 1:1 SP für Canon 135mm (216) bis 200mm (320) Makro-Objektive Vorteile: Die Nahdistanz mit 40-50cm (bei Abbildungsmaßstab 1:1) erlaubt ein Arbeiten im komfortablen Abstand. Bei kleineren Tieren, vor denen Sie Respekt haben (Hornisse) bleiben Sie in komfortablem Abstand. Die viel beschworene Fluchtdistanz von Insekten sollte hier keine dominierende Rolle bei der Entscheidung für ein langbrennweitiges Objektiv spielen, da für die Flucht eher schnelle Bewegungen relevant sind. Noch bessere Freistellung der fotografierten Objekte durch sehr weiche Hindergrunddarstellung nicht nur bei Offenblendfotografie erreichbar. Nachteile: Fast doppelter Preis, hohes Gewicht (um 1000 gr.) Objektive mit hoher Lichtstärke und guter Abbildungsqualität sind extrem teuer. Bei den Langbrennweiten-Makroobjektiven geht für meinen Geschmack auch zu viel von der Plastizität der fotografierten Objekte verloren. Sie wirken durch die Teleperspektive etwas flacher. Ein nicht zu vernachlässigender Faktor ist bei langen Brennweiten, dass die Fotos bei Verschlusszeiten, die länger als die Brennweite (bei 100mm länger als 1/100 sec.) leicht unscharf werden, wenn sie aus der Hand geschossen werden (zur Vermeidung von Unschärfe siehe mein Gratisebook). Dies gilt im Makrobereich auch für Objektive mit Bildstabilisator. Preislich akzeptabel trotzdem lichtstark und mit hervorragenden Abbildungseigenschaften bis 1:1 das Sigma 150mm 2.8 Für Canon: Sigma 150mm 2,8 EX APO DG Macro HSM Objektiv Canonbajonett Für Nikon D: Sigma 150mm 2,8 EX APO DG Macro HSM Objektiv Nikonbajonett Mit dem richtigen Objektiv ist die Makrofotografie ein sehr schönes Hobby. Wer hier in die Welt des Kleinen und zunächst Unscheinbaren eintaucht, erlebt so manche angenehme Überraschung, wenn er sich nachher seine Fotos auf dem großen Monitor seines PCs anschaut. Ich möchte jeden ermutigen, sich als Makrofotograf zu versuchen und sich das Gebiet der Makrofotografie zu erarbeiten.
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